Polynesische Musik - die Seele der Inseln
Der hawai'ianische Hula Tanz mit seiner Verbindung zu Grasröcken und schönen Frauen und die aktuell wieder sehr populäre Ukulele sind zwei der bekanntesten Beispiele polynesischer Musik. Polynesien ist eine großflächige pazifische Inselregion, ein riesiges Dreieck im Pazifik, welches die Inseln Neuseeland, Hawaii, die Osterinsel und viele weitere kleine Archipele dazwischen umschließt. Die polynesische Musik charakterisiert sich durch einen faszinierenden Stil und blickt zurück auf eine lange Tadition.
Jede Insel hat ihre eigene Geschichte, Sprache und Stil. Trotz der teilweise sehr großen Entfernung zwischen den Inseln stammen alle Polynesier von denselben Vorfahren ab. Daher sind weite Teile der Kultur allen Inseln gemein. Musik ist eines jener Elemente, die sich im gesamten Territorium wiederfinden.
Polynesien - Musikalische Einflüsse und Instrumente
Der Hula ist der breiten Öffentlichkeit bekannt. Für die Inselbewohner aber er hat eine tiefergehende Bedeutung als bloß ein unterhaltsamer Tanz zu sein.
Es gibt zwei Arten - den "Hula Auana" und den "Hula Kahiko". Der ursprüngliche hawaiianische Hula, wie er in der fernen Vergangenheit auf den Inseln von Hawaii vor jeglichem westlichem Einfluss praktiziert wurde, wird mit dem Namen Kahiko bezeichnet. Der Kahiko verwendet traditionelle Instrumente und Stammesgesänge, um die Tänzer musikalisch zu begleiten. Des Weiteren gibt es den modernen Hula. Dieser wird Auana genannt (Hawaiianisch für "treiben" / "wandern"). Der Auana verwendet Gitarren, Ukulelen und Kontrabässe.
Die Basis des Hula besteht aus einem Gesang oder "mele". Die Tänze werden choreografiert, um die Botschaft des "mele" zu unterstützen. Die polynesische Musik war stark von der Ankunft europäischer und amerikanischer Missionäre beeinflusst, die in den 1790er Jahren nach Polynesien reisten und religiöse Kirchenmusik in Form von Hymnen mitbrachten. Diese Art von Musik verwendete eine mehrschichtige Harmonie. Wohingegen der polynesische Gesang polyphon ist. Der Einfluss der christlichen Hymnen in der polynesischen Musik ist selbst heutzutage noch zu hören.
Die Musik Polynesiens ist hell und lebendig und charakterisiert durch Texte, die oft Dankbarkeit für die Natur - das Meer und die Tierwelt - ausdrücken. Die begleitenden Tänze unterstützen die Lyrik, so werden Texte über den Ozean beispielsweise von Armwellenbewegungen begleitet, Windreferenzen werden durch von Händen in der Luft geformte Spiralen symbolisiert, um nur einige Beispiele zu nennen.
Im Folgenden möchte ich einige der traditionellen polynesischen Instrumente aufführen:
- Pu'ili '- oder "Das Bambusgeklapper"; Dies ist ein Paar langer, gespalteter Bambusstäbe. Sie erzeugen ein deutliches Rasseln und werden in der Regel von Frauen gespielt.
- Ohe Hano Ihu "-" Die Bambusnasenflöte "; Dies ist ein altes Instrument von den Hawaii-Inseln. Es wird, wie man sich vorstellen kann, mit der Nase gespielt .
- Puniu - Das sind Kokosnussschalen, die zu Knietrommeln umgebaut werden
- Conch Muschel - Diese Muschel wurde traditionell verwendet, um die Mitglieder des Stammes anzurufen oder zu beschwören. Auch in Neuseeland als "Putona" bekannt.
- Slit Drums - Dies sind oft aus ausgehöhltem Bambus gefertigte Trommeln und produzieren einen einzigartigen Klang. Trotz ihres Namens sind sie keine echten Trommeln, sondern Idiophone.
- Käla`au - Hierbei handelt es sich um Klopfstäbe, die zur Erzeugung eines hohen Klang-Rhythmus verwendet werden. Sie werden in den meisten polynesischen Musik-und Tanz-Stilen verwendet.
- Ipu - Ansonsten als Gourd Drums bekannt. Sie kommen als kombinierte Doppeltrommel (Ipu heke) oder eine einzelne Trommel (Ipu heke ole) vor. Normalerweise handelt es sich um sehr hübsche und traditionell aussehende Trommeln.
- Die Judenharfe - Dies ist ein kleines Instrument, welches in den Mund genommen wird, um darauf die Saiten zu zupfen. Der erzeugte Klang ist einzigartig. Dieses Instrument erscheint häufig in der polynesischen Musik. Es wird auch als "Kieferharfe" bezeichnet.
- Ukulele - Dieses kleine, einer Gitarre ähnliche, Vier-Saiteninstrument ist in der hawaiianischen Musik weit verbreitet und wird überall auf der Welt gespielt. Sie wurde in den Vereinigten Staaten vor rund hundert Jahren populär und erhielt in den letzten dreißig Jahren erneuten Aufwind - vor allem wegen der großen kommerziellen Erfolge von Israel "Big Iz" Ka'ano'i Kamakawiwo'ole und seiner Ukulele-Version des Klassikers "Somewhere Over the Rainbow".
Moderne polynesische Musik
Einige polynesische Bands und Künstler sind im Laufe der Jahre bekannt geworden, darunter Big Iz, Don Ho oder die fantastischen Te Vaka.
Te Vaka ist eine Gruppe von elf Musikern und Tänzern aus Tokelau, Tuvalu, Samoa, den Cook Inseln und Neuseeland, die im Jahr 1997 gegründet wurde. Te Vaka sind der Inbegriff von allem, was die Brillanz der polynesischen Musik ausmacht. Ihre Musik reicht von up-beat Tänzen (z.B. "Pate Pate", siehe unten) zu Liebesliedern wie "Tamahana" (der Titelsong für den Film "The Legend of Johnny Lingo"). Diese Band schafft es konsequent, nativ-inspirierte Originalität in einer Musikwelt zu schaffen, die bis zum Rand mit vorüberziehenden Moden gefüllt ist.
Zuletzt produzierte die Bandgründerin, Sängerin und Songwriterin, Opetaia Foa'i, zusammen mit dem berühmten Schriftsteller von "Into the Heights" und "Hamilton", Lin-Manuel Miranda, die Musik für den animierten Disney-Film "Moana". Das Ergebnis ist spektakulär.
Die Band nutzt Instrumente wie die "Paste", die ist Eine Art von Spalttrommel, die aus einem ausgehöhlten Baumstamm gefertigt wird, "pa'u" eine einheimische Ziegenhaut-Conga und Bassdrums, um ihren einzigartigen Klang zu verwirklichen. Sie verwenden auch einen sehr mächtigen Gesangsstil, der sie im Geiste direkt zu den Inseln transportiert, über welche die Lieder geschrieben wurden.
Ich hoffe, der Artikel hat euch gefallen! Wenn ihr die polynesischen Inseln auf einer tieferen Ebene verstehen wollt, ist ihre Musik ein großartiger Start!